Eisenbahn im Wohnzimmer

Eine Modelleisenbahn im Wohnzimmer aufzubauen, ist an sich nichts ungewöhnliches. Im Normalfall packen Vater und Sohn die Anlage, die irgendwo gut verstaut ist, im besagten Zimmer aus und nehmen dabei große Teile der Fläche in Beschlag.
In diesem Fall war es eine aus der heutigen Sicht eine Rarität. Eine Metalleisenbahn von Märklin mit Uhrwerklokomotive sowie einigen passenden Waggons. Als krönender Abschluß war auch noch eine Spiritusmaschine dabei. Zum Betrieb mußte der Kessel mit Wasser gefüllt werden. Anschließend erfolgte die Erhitzung des Wassers mit einem Spiritusbrenner in der Lok. Nach einigen Minuten hatte die Maschine ausreichend Dampf für ein paar Minuten um über die Geleise zu rattern.
Eines Abends während eines gemütlichen Treffen mit den Nachbarn kam Dieter auf die Idee dies Maschine im Wohnzimmer fahren zu lassen. Die Schienen waren schnell im Wohnzimmer verlegt. Die Lokomotive wurde bereit gemacht und fuhr über die Gleise. Nur die Reichweite und die Aufheizzeit waren zu lang. Da kamen Jochen, der Nachbar, und Dieter auf die Idee, wie man die Defizite abstellen könnte. Warmes Wasser wurde in den Kessel gefüllt. Der Kocher der Lok erhielt die maximale Füllung. Zusätzlich erhielt der Brenner noch einen getränkten Wattebausch. Von Außen sah es gut aus, jedoch von Unten weniger. Der Wattebausch zog so viel Spiritus, das die Flüssigkeit brennend auf den Boden tropfte. Zum Glück war es ein nicht brennbarer Untergrund. Um die Feuergefahr zu bannen erfolgte die Entfernung des Teppich wo die Geleise verliefen. Zum Glück: denn nachdem sich die Lokomotive in Bewegung gesetzt hatte, hinterließ sie zwischen den Schienen immer wieder kleine Feuer.
Am nächsten Morgen konnte man die Auswirkungen dieser Aktion erkennen. Dort, wo die Maschine länger gestanden hatte, war ein recht unansehnlicher Brandfleck entstanden.
Weitere Spielereien dieser Art in der Wohnung wurden von Bärbel strengstens untersagt.

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