Guste und die Zeitansage

Wie in jedem guten Haus gab es bei August und Guste ein Telefon. Zu dieser Zeit war man froh, ein einfache Gerät zu besitzen. Genauso war auch der Umgang damit. Es war eigentlich wie heute. Man lernte durch Versuch und Fehlversuch. So hatte Dieter sich mal das Telefonbuch genommen und studierte, welche Dienste die Post, heute Telekom, anzubieten hatte. Dabei stieß er auf die Zeit-ansage. Eine Stimme teilte mit, wieviel Uhr es ist, auf die Sekunde genau. Dieses tat sie ohne Unterbrechung 24 Stunden lang, 365 Tage im Jahr. Es war eine Ansage aus Textbausteinen, die passend abgespielt wurden.
Dieter hatte das ausprobiert. Jetzt spielte er Guste einen Streich. Er fragte nach, wie spät es sei. Da Guste selten bei Hausarbeiten eine Uhr trug, sagte sie, "Dieter, das weiß ich doch nicht."
"Kannst du dann bitte mal diese Nummer anrufen. Dort ist ein junges Fräulein, das dir sagen kann, wie spät es ist."
Nah gut, Guste ging zum Telefon und wählte die Nummer, die Dieter ihr gegeben hatte.
„Können Sie mir bitte sagen, wie spät es ist? Ja, danke. ….. Ja, danke Fräulein. …...JA, danke. Ich weiß jetzt, wie spät es ist. ….Danke........Danke.............Ja, Danke.“
Jetzt rief sie Dieter. „Das Fräulein hört nicht auf.“
„Was sagt die Dame denn?“ Frage er leicht grinsend.
Guste hielt hilfesuchend ihrem Sohn den Hörer hin, aus dem die Stimme unentwegt die Zeit ansagte.
„Pieep, Bei dem nächsten Ton ist zwölf Uhr und fünfundzwanzig Minuten und dreißig Sekunden...Pieep. Bei dem nächsten Ton ist es....“
Jetzt endlich bekam Guste mit, das Dieter sie mit dem Telefonat auf den Arm genommen hatte.

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